Randfigur (Türmchen) ist ein Zubau an der verkehrsreichen Hauptstraße von Langenzersdorf bei Wien.
Das kleine bestehnde Gebäude wird für eine Familie mit zwei Kindern zu eng. Es entsteht der Wunsch nach einem neuen Wohnraum mit Küche im Garten. Ferner soll ein Badezimmer und ein Schlafzimmer ergänzt und der bestehende Dachboden als Raumreserve erschlossen werden.
Ausgangspunkt unserer Arbeit ist die Teilung des Zubaus in einen teikweise eingegrabenen "Sockel" und einen auf dem Sockel stehenden "Turm". Diese Trennung ist eine Reaktion auf das unterschiedliche Programm, das zudem in Phasen realisiert werden soll, und entspricht dem Wunsch, in die Reihe der horizontalen Fassaden (Straßenhäuser) eine vertikale "Figur" zu setzen, einen formal und strukturell eigenständigen Körper.
Die maßstabslose, turmartige Form steht auf einem Sockel neben einem Haus an einer Straßenecke.
Innen wird die Form bewohnt: sie wird mit einer zweiten Form, einer Art Nest zum Schlafen und Waschen, gefüllt.
Die äußere Form ist ein Gefäß für eine flexible "Möblierung", die den Bedürfnissen nach Ruhe, Konzentration und Entspannung nachgeht.
Das Projekt Randfigur überschreitet grundlegende Fragen der Bebaubarkeit und des Bauens: Einerseits ist das untersuchte Grundstück bereits bebaut. Das bestehnde Gebäude dient ebenso wie der Garten als Baugrund. Jeder Eingriff ist eine Umformung und Neuorganisation des bestehenden Gefüges. Andererseits ist der tischartige Sockel des Zubaus Baugrund für einen weiteren Baukörper, eine röhrenartige Hülle, die Hüllfigur wiederum wird nach innen bebaut usw… Die Reihe der "Übermalungen" und Bebauungen kann fortgesetzt werden. Das Gebaute wird als Prozeß aufgefaßt, der von uns über einen bestimmten Zeitraum begleitet, geformt und kontrolliert wird.