P6 Shop Dresden

Prototyp für ein Tabakfachgeschäft
01/2000-10/2000
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Der f6-shop in Dresden ist ein Prototyp für ein Tabak-Fachgeschäft. Europaweit wurden Werbebeschränkungen für Tabakwaren erwartet. Deshalb rückte der Shop als „Point of Sale“ zunehmend in das Interesse der Tabakindustrie. Nur hier dürfen Produkte und Marken weiter beworben werden.

Aufgabe war es also, ein Markengeschäft zu entwickeln, das als Fachgeschäft zwar ein breites Sortiment an Zigaretten, Zigarren, Tabaken und Pfeifen führt, aber nur eine einzige Marke werbewirksam thematisiert und kommuniziert. Für die ostdeutsche Zigarettenmarke „f6“ sollte ein typischer und durchgängiger Auftritt in Innenraumdesign, Shopfront und medialer Inszenierung geschaffen werden.

In einem kleinen, renovierungsbedürftigen und denkmalgeschützten Altbau-Lokal am Schillerplatz in Dresden wurde das Konzept auf Praxis-Tauglichkeit überprüft, eine wichtige Frage in Hinblick auf die geplante Multiplizierbarkeit.

Der Entwurf besteht aus mehreren Bausteinen, die wie ein Implantat in jeden Raum eingepflanzt werden können. Die Bausteine werden als eigenständige Objekte betrachtet: der Screen (Medienfassade), der Tresen (Verkaufspult), die Membran (Vitrinen-Regal), der ultimative Fernseher... Die Elemente abstrahieren die wesentlichen Funktionen zu einem räumlichen Prinzip. So wird aus den Anforderungen eines Regals eine transparent rhythmisierte Fassade, aus einem Verkaufspult mit Kleinvitrinen, Wühlkörben und Zahlteller eine lange Stahlbox und aus einer Videoprojektion ein digitales Schaufenster.

Die Materialien –grau beschichtetes Metall, gefrostetes Acrylglas, gelber Kunststoff – spielen zwischen skulpturaler Wuchtigkeit und Transparenz, sind glatt, hart, in ihrer Verdichtung auf die gegebenen 30m2 erschlagend und doch leicht und offen, weil abstrakt und einfach detailliert. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Medienfassade, thermisch getrennte Flüssigkristallscheiben, die computergesteuert oder interaktiv von transparent zu opak wechseln können und im milchigen Zustand mittels Videoprojektor zur Kinoleinwand auf dem verkehrsreichen Schillerplatze wird.


Auftraggeber/Auslober: Philip Morris GmbH München
Projektpartner: Erich Sammer
Örtliche Bauaufsicht: Lutz Anke, Tilo Grau
Nutzfläche: ca. 30 m2