Städtebauliche Lösung
Das Grundstück im Süden Salzburgs liegt in einem Spannungsfeld zwischen Natur und Verkehr.
Die Größe des Projektes erfordert eine Gliederung und Differenzierung des Grundstückes. Natur und Wohnen sollen miteinander verschränkt werden, jedoch nicht im Sinne einer Zerstückelung und Zersiedelung. Eine großer, zusammenhängender Bereich bleibt daher unbebaut und als Freiraum erlebbar.
Das Grundstück wurde zunächst in drei unterschiedliche Felder aufgeteilt: zwei Gebäude-Strukturen, eine im Westen und eine andere im Osten, verbunden durch einen großzügigen Freiraum-Keil in der Grundstücksmitte, der gemeinsam aktiv genutzt werden kann. Die beiden Bebauungsfelder sind ihrerseits wieder in mehrere Gebäude-Gruppen unterteilt und wurden nach zwei verschiedenen Strategien entwickelt:
Während der Westteil, den Einfamilienhäusern zugewandt, kleinteilige Gebäude-„Pixels“ verdichtet, wurde umgekehrt im Osten ein angenommenes maximales Volumen nach äußeren Faktoren (Schall, Licht) geformt und strukturiert.
Gemeinsames Ziel dieser Operationen ist die Durchflutung „poröser“ Wohnblöcke mit privaten und halböffentlichen Freiräumen, Gärten, Terrassen, Laubengängen, begehbaren Dächern, Balkonen etc.
Verkehr
Das Grundstück wird von Autos möglichst frei gehalten. Die Erschließung des westlichen Teil des Grundstückes erfolgt über eine eingeschränkt befahrbare Stichstraße von der Valkenauerstraße. Für die beiden Bebauungsbereiche sind jeweils unabhängige Tiefgaragen vorgesehen.
Lärmemission
Das schalltechnische Gutachten zeigt, dass an der Ostseite des Grundstückes zunächst keine mehrgeschossige Bebauung möglich ist. Deshalb wird entlang der Bebauungslinie eine dreigeschossige, großteils geschlossene Schall-Wand errichtet, in deren Schutz die Wohnungen nach Süden und Westen orientiert liegen. Das durch diese Wand veränderte Schallprofil bestimmt die Höhe der dahinterliegenden Bebauung, die fließend von ein- bis maximal viergeschossig wechselt.
Wohnungen
Die Einteilung der Wohnungen folgt einem relativ schmalen Raster (5,50m). Die Konstruktion liegt nur in Außen- und Wohnungstrennwänden. So sind die Grundrisse denkbar flexibel und auch nachträglich veränderbar. Fast alle Wohnungen haben direkten Zugang zu zwei unterschiedlichen Außenräumen: kleine Atrien – eine Art Zimmer im Freien, Terrassen - dem großen gemeinsamen Freiraum zugewandt, oder Dachterrassen mit Blick auf den Gaisberg. Ein Netz von Wegen, Stiegen und Rampen verbindet die Wohnungen zum gemeinsamen Freiraum, den Garagen und der Straße.
Energie
Im Nordende der östlichen Bebauung befindet sich die gemeinsame Biomasse-Heizanlage mit angrenzendem Lager für einen Jahresbedarf an Brennstoff.
Sonnenkollektoren zur Warmwasseraufbereitung werden in den nach Süden orientierten Bereichen der Dachhaut integriert.
Gemeinschaftsräume
Alle Wohnungen sind vollkommen autark und auch in ihren privaten Gärten und Terrassen möglichst uneinsichtig. Darüber hinaus werden Gemeinschaftsräume sowie ein Gemeinschaftshaus in der Mitte des Grundstückes angeboten. Im Westteil können ausgelagerte „Gartenhäuser“ einer Kern-Wohnung zugeordnet als externe Gäste- oder Jugendzimmer genutzt werden oder auch als Arbeitszimmer die Bereiche Arbeiten und Wohnen verbinden.
Freiraumkonzept
Generelles Ziel ist es, die Bebauung zu verdichten private Freiräume innerhalb der Bebauungsbereiche eher kompakt zu halten, um so einen großen Teil des Grundstückes für alle BewohnerInnen freizuspielen.
Das „freie Feld“, ein „grüner Teppich“ nimmt Gebäude, Eigengärten und siedlungsbezogenes Grün auf.
Dieses „freie Feld“ beinhaltet wesentliche Aktionsfelder:
„Säen + Ernten“, ein leicht erhöhter Nutzgarten für MieterInnen, entsteht an zwei Orten.
„Schwimmen + Eislaufen“ bildet mit dem Gemeinschaftshaus und einem eingezäunten Schwimmteich ein soziales und ökologisches Kernfeld.
Leicht erhöhte Spielinseln für Kleinkinder sind den Gebäuden zugeordnet.
Aus dem Graben des ehemaligen Aubaches entwickelt sich im nördlichen Teil des Projektgebietes „Pool + Cool“, ein Ort wo sich die größeren Kinder treffen.
Terrassenartige Eigengärten sind den Gebäuden vorgelagert, sie sind sowohl aus dem Erdgeschoss als auch vom ‚Hintaus-Weg‘ erreichbar.