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Bruttogeschossfläche: ca. 1.000m2
Auftraggeber/ Auslober: ÖBB-Infrastruktur Bau AG und Stadt Wien, Magistratsabteilung 19
Projektpartner: Bollinger-Grohmann-Schneider ZT GmbH
TWPL: Bollinger-Grohmann-Schneider ZT GmbH
TGA: TB Käferhaus GmbH
Visualisierung: Isochrom
Mitarbeiter: René Waclavicek, Christian Scheiber
Infobox
Hauptbahnhof Wien
2008–2011
Projektanlass war ein geladener Wettbewerb für eine temporäre Infobox an der Großbaustelle Hauptbahnhof Wien. Die im Wettbewerb entwickelte Typologie einer „fliegenden“ quadratischen Box wurde über mehrere Jahre als Versuchsanordnung für irreguläre Tragwerksstrukturen und vertikale öffentliche Räume verwendet und in zahlreichen Varianten weiterbearbeitet.
Untersucht wurde ein hoch über den städtischen Hauptverkehrsadern aufgeständertes Volumen, das an seiner Unterseite einen komplexen öffentlichen Raum aufspannt, einen vertikalen Freiraum für Sport- und Musikveranstaltungen, einen medial bespielbaren Stadtkörper. Die amorphe und dynamische Gebäudeuntersicht als fünfte und wichtigste „Fassade“ erweitert die herkömmliche Stadtwahrnehmung um eine Dimension mit hohem Potenzial an räumlicher Differenzierung. Dabei wurden das stehende Tragsystem der irregulären Stützen und das hängende Tragsystem einer nur durch Zugkräfte geformten Netz-Membran zunächst unabhängig betrachtet. Die Stützen wurden für die Lage der Box in Bezug auf die spezifische Situation des Untergrunds einem iterativen, algorithmischen Verfahren optimiert.
In einem weiteren Programmierschritt wurde das Tragsystem so verfeinert, dass es die geometrischen Randbedingungen der Stützen und deren unterschiedliche räumliche Beziehungen ausnützt: Ein organisch verzweigtes, generativ optimiertes Stabnetz vereint die hängenden und stehenden Tragelemente zu einem Gesamtsystem, das gleichzeitig die räumliche Grundlage für die Vertikalerschließung, für zahlreiche stützenfreie Plattformen und für eine Medienfassade bildet.
„Das Projekt inszeniert das Thema ‚hochgestemmte Box‘ mit einem interessanten statischen System, das die Zone zwischen Stadtebene und Infoboxebene als zeichenhaften Zwischenraum entwirft. Damit formieren sich Erschließungselemente und Konstruktion zu einem eigenständigen architektonischen Bereich […] Die Untersicht der Box wird als leuchtende Medienfassade ausgebildet und wirkt zusammen mit dem Stahlnetz der Abhängung als ephemerer Lichtkörper im Stadtraum.“
- aus dem Juryprotokoll der Preisgerichtssitzung vom 14.3.2008.