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Projektpartner: Bollinger-Grohmann-Schneider ZT GmbH

Mitarbeiter:

Architektur: René Waclavicek, Sophie Panzer

Statik: Arne Hofmann, Moritz Heimrath

Verticity Chicago

Vertikaler öffentlicher Raum als Prototyp zur Verbesserung hochverdichteter Wohngebiete

11/2011–02/2012

Ausgangspunkt für VertiCity sind zwei Wohnhochhäuser am Lake Shore Drive in Chicago von Ludwig Mies van der Rohe aus dem Jahr 1952. Die Doppeltürme zählen weltweit zu den ersten Wohnhochhäusern. Wegen ihrer klaren und minimierten Gebäudestruktur wählen wir die Stahlskelette als vertikale „Fundamente“ unserer urbanen Strategie. Im Zwischenraum werden die beiden monolithischen Türme aufgelockert zugunsten von Terrassen, Balkonen und Loggias, an die wir brückenförmige Wege und öffentlichen Räume anlagern.
Die Gesamtstrukturen werden mittels eines iterativen Algorithmus nach mehreren Zielen optimiert:
Allen Zielen ist gemeinsam, dass sie numerisch beschreibbar sind. Somit kann für jedes Kriterium ein „Fitnesswert“ ermittelt werden. In einer Funktion, in der alle Fitnesswerte mit unterschiedlichen Gewichtungen einfließen, wird die Gesamtfitness jeder Lösung automatisiert bestimmt. In kurzer Zeit wird die Fitness einer großen Anzahl von zufällig erstellten Varianten berechnet. Diese Individuen werden durch Selektion, Rekombination und Mutation, also durch an die Evolution angelehnte Prinzipien, in einem sich stetig wiederholenden Prozess verbessert, bis die Gesamtfitness des Gebäudes maximiert ist. Die Ergebnisse weisen einen hohen Grad an Irregularität auf. Im komplexen Zusammenwirken der verschiedenen Bauteile und Funktionen entsteht eine Bandbreite optimierter Lösungen.
Einzelne Module im Inneren der Gesamtstruktur mit Nachteilen bei Belichtung oder Ausblick werden für kollektive Nutzungen umgewidmet: Hier können Kaffees, Bars, Indoor-Spielplätze, Yogazentren, Gemeinschaftsküchen oder Leihbüchereien eingerichtet werden.
Zur Verbesserung der Witterungsbedingungen in großer Höhe wird eine zweite Haut über die Hochpunkte der durchgesteckten Körper gespannt. Die Membran ist je nach statischer und klimatischer Anforderung unterschiedlich durchlässig. Zahlreiche Brücken und Rampen verbinden die öffentlichen Räume fußläufig, bieten Freizeit- und Erholungseinrichtungen und eine üppige, parkartige Bepflanzung. Zusammen mit den privaten Gärten und Loggien entsteht ein vertikales Landschaftselement, ein Naherholungsgebiet direkt vor der Tür und eine grüne Lunge für alle Wohnungen.

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